





Was für ein Tag!
Lindsey Kaufmann, von unser befreundeten Organisation in der Dominikanischen Republik “Strength for the Journey” www.sftjourney.org, hat freundlicherweise auch geholfen Schuhe zu verteilen. Hier ihr Bericht:
“Die Boxen mit den gespendeten Schuhen haben den ganzen Klassenraum eingenommen, deshalb haben wir entschieden einen spontanen Marathon im “Schuhe austeilen” zu starten – 4 Gemeinden an einem Tag.
Wir starteten in Arroyo Blanco, ein Dorf hoch in den Bergen und fern von allen Straßen, wo viele Kinder und ihre Mütter zu Fuß einen Fluss durchqueren mussten nur um zu unserem Treffpunkt zu gelangen.
Obwohl mit meinem Jeep zur gleichen Zeit wie unser Truck losgefahren bin, bin ich rund 20min vor dem Truck angekommen. Das hat mich nicht wirklich gestört, weil ich so zusehen konnte, wie ein Mann Fleisch zerteilte, um es danach zu verkaufen und ein anderer Schweinefett zu Chicharrones (eine beliebte Art Schweinfleisch zuzubereiten) kochte. Obwohl Chicharrones das letzte sind, was ich gesundheitlich brauchen kann, liebe ich sie und hab mich entschlossen welche zu kaufen vor meiner Abfahrt. Es sollte aber einfach nicht sein. Als wir fertig waren, war alles ausverkauft und mir wurde gesagt ich hätte meine Bestellung machen sollen, bevor er anfing zu kochen.
Endlich kam der Truck mit Felipe und Esequiel Olivares an. Da die Boxen zu viel Platz einnahmen musste Fermin hinten mit den Boxen im Truck mitfahren. Sein Job war es mit einem Lautsprecher durchsagen zu machen, um die Leute zu informieren, dass wir Schuhe verteilen würden.
Es sind unfassbar viele Leute zum Treffpunkt gekommen. Wir dachten, wir wären organisiert, aber die Leute waren nicht organisiert. Mütter brachten ihre Kinder zu uns, während wir noch damit beschäftigt waren mit anderen Kindern Schuhe anzuprobieren.
Chaos ist ausgebrochen und wir konnten nicht mehr auseinanderhalten wer schon Schuhe bekommen hatte und wer gerade erst angekommen war. Als wir fertig waren bettelten Mütter darum ihnen noch Schuhe zu geben. Ich sah mir ihre Füße an und obwohl es offensichtlich war, dass sie dringend Schuhe bräuchten, hatten wir keine erwachsenen Größen und wir hatten noch drei anderen Gemeinden zu besuchen.
Wir schätzen wir haben rund 70 Paar Schuhe in dem Chaos ausgeteilt.
Als nächstes sind wir den Berg ein Stück runter nach Villa Ivan gefahren. Diese Gemeinde ist eine der wenigen, die Fälle von COVID-19 hatte. Ich war aus diesem Grund etwas ängstlich dort hinzufahren und meine Sorgen wurden bestätigt. Wir entwickelten ein System, bei dem die Kinder durch eine Tür der Kirche hereinkamen und durch eine andere wieder hinausgingen. Niemand respektierte den Sicherheitsabstand und einige trugen nicht einmal Masken.
Mütter warteten draußen auf ihre Kinder, aber sie waren schlauer als wir. Während wir mit den Kindern im inneren arbeiteten, brachten sie ihre Kinder durch den Ausgang herein und setzten sie auf die Anprobestühle in der Kirche.
Verwirrung brach aus. An diesem Punkt war ich einfach fix und fertig und hatte keine Kraft mehr. Ich konnte mir nicht vorstellen noch zwei weitere Trips zu machen.
Endlich waren wir fertig. Ich glaube ungefähr 40-50 Kinder bekamen hier Schuhe, aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher. Es fühlte sich an wie Hunderte. Da wir die Kinder direkt nachdem sie Schuhe bekamen nach Hause schickten und um Verwirrung zu vermeiden, habe ich keine Fotos gemacht.
Als nächstes sind wir noch ein bisschen weiter Bergab nach Arroyo del Gato gefahren. Esquiel sprach mit den Kindern vorab. Aus irgendeinem Grund waren die Eltern nicht dabei und komischer Weise folgten die Kinder unseren Anweisungen deutlich besser als die Erwachsenen in den anderen Gemeinden. Die Austeilung der Schuhe lief reibungslos in ungefähr einer Stunde ab und wir haben mit rund 40 Kindern Anproben gemacht.
Endlich kamen wir am Fuße des Berges an unserem letzten Ziel Las Filipinas an. Wir nutzen das gleiche System wie zuvor und trennten die Erwachsenen und die Kinder für die Anprobe. Wir teilen nochmals ungefähr 26 Paar Schuhe aus.
Der Tag endete und wir machten uns auf den Weg zurück nach Pueblo of Jamao. Ich war todmüde. Wir hatten keine wirkliche Mittagspause und hatten stattdessen nur kurz am Straßenrand gestoppt um etwas gebratenes Hühnchen schnell im Auto herunter zu schlingen. Ich wollte einfach nur nach Hause, duschen und mich hinsetzen.
Das sollte aber einfach nicht sein, da plötzlich eine Lampe in meinem Jeep anzeigte, dass ich einen platten Reifen habe. Da ich den Reifen nicht mitten im Nirgendwo wechseln wollte, fuhr ich auf dem irgendwie zurück nach Jamao um den Mechaniker es wechseln zu lassen. Die Mechaniker waren sehr beschäftigt damit einige Motorräder zu reparieren, aber einer nahm schließlich den kaputten Reifen ab und zeigte mir die Schraube, die das Gummi zerstört hatte. Da es keinen Strom gab um eine ordentliche Reparatur durchzuführen, nutzte er eine normale Pumpe um den Reifen mit Luft zu füllen.
Nach meinen Schätzungen haben wir circa 150-180 Paar Schuhe gestern verteilen können. Es fühlte sich and wie Tausende! Ich hatte gehofft alle Boxen leeren zu können, aber anscheinend vermehren die sich wie die Kaninchen. Der Klassenraum ist immer noch voller Schuhe.
Also werden wir diesen Trip wohl oder übel bald nochmal wiederholen müssen. Wir haben noch einige Gemeinden vor uns…
In der Zwischenzeit werde ich mich ausruhen um Kraft dafür zu schöpfen.”
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